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Die großen Innenstadtquartiere der Spar- und Bauverein eG werden in den nächsten Jahren an das Fernwärmenetz von DEW21 angeschlossen. Für die Mieter:innen der knapp 3.000 Wohneinheiten bedeutet dies zukünftig eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung müssen Großstädte wie Dortmund bis Mitte 2026 einen kommunalen Wärmeplan vorlegen, der aufzeigt, wie Klimaneutralität erreicht werden kann. Die Stadt Dortmund hat sich bereits 2022 auf den Weg gemacht, einen kommunalen Energienutzungsplan (kENP) zu erstellen, dessen Kernstück die kommunale Wärmeplanung ist. Ziel ist es, die Abhängigkeit Dortmunds von fossilen Energieträgern schrittweise zu reduzieren und die Energiezukunft aktiv zu gestalten.
Bereits vor der Veröffentlichung des kENP entwerfen DEW21 und die Spar- und Bauverein eG ein konkretes Zukunftsbild der Wärmeversorgung für Dortmund und zeigen in den Quartieren Unionviertel und Althoffblock, wie eine Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger in Zukunft gelingen kann. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten Franz-Bernd Große-Wilde (Vorstandsvorsitzender Spar- und Bauverein eG) und Dr. Gerhard Holtmeier (Vorsitzender der DEW21-Geschäftsführung) die gemeinsamen Pläne zum Ausbau des Fernwärmenetzes in Dortmund vor. Mit dem im Februar beginnenden Ausbau sollen bis 2028 zunächst rund 1.300 Wohneinheiten in der Innenstadt von Gasheizung auf Fernwärme umgestellt werden.
Kennzahlen
DEW21 und Spar- und Bauverein eG setzen neue Maßstäbe in Dortmunds Innenstadt
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Grüne Wärme aus der Ferne
Wie der Name schon sagt, wird bei der Fernwärme die Wärme aus der Ferne geliefert. Das heißt, die Wärme wird zentral an einem Ort erzeugt und über meist erdverlegte Leitungen zu den angeschlossenen Gebäuden transportiert. Die Fernwärme von DEW21 stammt zum größten Teil aus der Abwärme der Deutschen Gasrußwerke (DGW) GmbH & Co. KG und ist ein Nebenprodukt industrieller Prozesse. Da diese Abwärme ohnehin anfällt, stellt ihre Nutzung eine umweltfreundliche Energiequelle dar, die ohne Einspeisung in das Fernwärmenetz ungenutzt bliebe. Der regenerative Anteil der Dortmunder Fernwärme liegt heute bei rund 80 Prozent. Im bundesweiten Vergleich ist Dortmund damit Vorreiter, denn viele Fernwärmeanlagen werden ausschließlich mit fossilen Energieträgern betrieben.
„Als größter Einzelpartner von DEW21 heben wir mit der Umstellung unserer zusammenhängenden Innenstadtquartiere große Potenziale zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Als lokale Akteure leisten wir einen bedeutenden Schritt in Richtung energetischer Nachhaltigkeit und Klimaschutz, sowohl für unsere Genossenschaftsmitglieder wie auch für die gesamte Stadt Dortmund. Spar- und Bauverein ist damit Vorreiter auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein eG, in Hinblick auf die strategische Zusammenarbeit mit DEW21.
Innenstadtnahe Quartiere im Fokus
Derzeit betreibt DEW21 ein rund 72 Kilometer langes Fernwärmenetz in der Innenstadt sowie in Teilen der Nordstadt. Damit werden gut 10 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt gedeckt. Ziel ist es, das Fernwärmenetz sukzessive so weit wie möglich auszubauen. Im ersten Schritt wird sich dieser jedoch zunächst auf die innenstadtnahen Bereiche konzentrieren. Im Unionviertel und in den Gebieten Tremonia Nord und Süd finden derzeit umfangreiche Ausbaumaßnahmen statt. Bis 2025 sollen insgesamt neun Ausbaugebiete an die Fernwärme angeschlossen und der Fernwärmeanteil auf 30 Prozent gesteigert werden. Die entsprechenden Ausbauszenarien und -gebiete werden Bestandteil des kENP sein. Bei der Spar- und Bauverein eG betrifft der aktuelle Ausbau 828 Wohnungen im Unionviertel und 450 Wohnungen im Althoffblock.
„Wir sind überzeugt, dass die Fernwärme für die Dortmunder:innen ein echter Gewinn ist - wir reduzieren die CO2-Emissionen deutlich, erfüllen schon heute entsprechende Klimaschutzziele und darüber hinaus können durch den Bezug von Fernwärme aufwendige energetische Sanierungsmaßnahmen im Wohnungsbestand entfallen“, so Dr. Gerhard Holtmeier, Vorsitzender der DEW21-Geschäftsführung. „Mit der Umstellung der Fernwärme von gasbasierter Wärme auf industrielle Abwärme haben wir bereits einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht. Wir arbeiten weiter konsequent daran, die Fernwärme bis 2035 gänzlich klimaneutral aufzustellen und prüfen in dem Zuge auch den Einsatz weiterer Technologien wie Wasserstoff, Großwärmepumpen oder Tiefengeothermie.“
Vorteile auf allen Ebenen
Betrachtet man verschiedene Verbrauchsszenarien, so liegen die Kosten für Fernwärme und Erdgas sowohl im vergangenen als auch im laufenden Jahr auf gleichem Niveau - teilweise ist Fernwärme sogar günstiger. Die Kosten für die Gasetagenheizung beinhalten neben dem Arbeits- und Grundpreis auch die Schornsteinfeger- und Wartungskosten. Im Gegensatz dazu setzen sich die Kosten für Fernwärme nur aus dem Arbeitspreis, dem Grundpreis/kW und dem Grundpreis/Wohneinheit zusammen.
Die in den nächsten Jahren steigende steuerliche CO2-Abgabe wird beim Erdgas zu jährlichen Mehrkosten im dreistelligen Bereich führen, die beim Fernwärmebezug nicht im gleichen Maße anfallen.
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