Spar- und Bauverein übergibt neue Mietwohnungen an die Caritas

Wohn- und Lebensperspektiven für Menschen mit Beeinträchtigungen im „Oller Kotten“ an der Dessauerstraße

Das gemeinsame Projekt der Spar- und Bauverein eG und dem Caritasverband Dortmund e.V. bietet Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben. Das Angebot der drei Wohnungen im Stadtteil Hörde, zwei für jeweils eine Person und einer Wohnung für eine Lebensgemeinschaft, richtet sich gezielt an Menschen, die eine eigenverantwortliche Lebensführung anstreben. Unterstützung und Begleitung erfahren die Bewohnerinnen und Bewohner durch Mitarbeitende des Ambulant Betreute Wohnen (ABW) der Caritas Dortmund. Die pädagogische Begleitung ist individuell und richtet sich nach dem individuellen Unterstützungsbedarf.

Nach dem Umbau der Gastronomiefläche „Oller Kotten“ zu Wohneinheiten für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung konnte der Spar- und Bauverein in dieser Woche die drei Mietwohnungen nach einer Bauzeit von rund fünf Monaten an die Caritas übergeben. Angelika Höppner freut sich als zukünftige Bewohnerin vor allem darüber, dass ihr der nahe Ortskern von Hörde die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht. Durch die kurzen Wege und die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist es ihr zukünftig möglich, den Stadtteil zusammen mit Leona Kusber (Leiterin ABW) zu erschließen und ihre Selbstständigkeit sowie Mobilität zu fördern.

Das Wohnprojekt in der Dessauerstraße bietet inklusives Wohnen „Mitten im Leben“ für Menschen mit Beeinträchtigungen. Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein eG, ging beim Ortstermin zur Übergabe auf die Bedeutung des Projekts ein:„Für den Spar- und Bauverein ist dieses Projekt ein gelungenes Beispiel dafür, wie wir als Genossenschaft soziale Schlüsselthemen besetzen und lokal Verantwortung übernehmen. Sinnstiftende und wirtschaftliche Perspektiven vereinen sich hier an der Dessauerstraße in besonderer Weise. Die langjährige Kooperation mit der Caritas in unterschiedlichen Projekten ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor.“

Ansgar Funcke ergänzte als Vorstandsvorsitzender des Caritasverband Dortmund e.V.:„Die neuen Wohnungen tragen dazu bei, eine Versorgungslücke zu schließen: In Dortmund wird geeigneter – und bezahlbarer – Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen immer knapper. Es fehlt auch an barrierefreien Sozialwohnungen. Dadurch werden Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt schon immer schwer hatten, ausgegrenzt. Mit der Kooperation mit dem Spar- und Bauverein setzen wir diesem Missstand gemeinschaftlich etwas entgegen.“

Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1956. Von 1985 bis 2017 mietete die Dortmunder Actien Brauerei die rund 140 qm große Gastronomie-Fläche. Nach dem Umbau – die Genossenschaft hat hier rund 350.000 Euro investiert – sind im Erdgeschoss nun drei Wohnungen zwischen 38 und 56 qm plus Nutzflächen im Keller untergebracht. Die barrierefreundliche Umgestaltung umfasst bodentiefe Duschen, breitere Türen sowie Lichtschalter und Fensterbrüstungen auf rollstuhlgerechter Höhe. Eine Wohnung bietet einen vollständig barrierefreien Zugang, während die anderen Wohnungen mit einer Stufe barrierefreundlich sind.